Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Electric News
Foto: Safran
Safran erhält Zertifizierung für Elektromotor ENGINeUS 100
Foto: Vertical Aerspace
Britischer eVTOL-Hersteller stellt sich schwieriger Phasen
Foto: TU-Delft
Betagte Maschine zu weiteren Testzwecken bestens geeignet
ZeroAvia strebt Zulassung und Serienfertigung für 600 kW an
Foto: ZeroAvia
Foto: Volocopter.de
Foto: Wisk
Wisk arbeitet konstant an viersitzigem, autonomen eVTOL
Bild: Eviation
Stillstand bei Eviation. Warum?
Foto: Lift Aircraft
Araber lassen sich von einsitzigem eVTOL beeindrucken
Foto: Joby Aviation
Foto: Volocopter
Volocopter wurde von Diamond Aircraft übernommen
Foto: Ascendance
Foto:SkyFly
Englischer Zweisitzer mit deutschen Flugmotoren
Bild: Beyond Aero
Beyond Jet ähnelt früherem Learjet, fliegt aber rein elektrisch!
Bild: Airbus
Foto: H55
USA-Werbetour mit tschechisch-schweizerischem E-Flugzeug
Bild: ZeroAvia
US-Air Force prüft mit Zeroa Avia autonomen Flugbetrieb
Die EASA-Zulassung der 125-kW-
E-Motors wurde nach mehr als
1.500 Teststunden und 100 Flug-
stunden erteilt. Die Produktion der
Elektromotoren soll ab 2026 auf
halbautomatischen Montagelinien
in Frankreich und Großbritannien
erfolgen. So sollen zusammen bis
zu 1.000 Einheiten pro Jahr produ-
ziert werden. Safran meint, dass
der Motor ein „konkurrenzloses“
Leistungsgewicht von 5 kW/kg zu
haben. Die Startleistung wird mit
125 kW angegeben, während die
maximale Dauerleistung 114 kW
bei bis zu 2.300 U/min beträgt. Die
EASA schreibt eine Betriebsflug-
höhe von 15.000 Fuß vor. Safran
plant eine Familie von E-Motoren
von 50 kW bis 1 MW. Im Gegen-
satz zu Verbrennungsmotoren, bei
denen die Brandgefahr durch die
Entzündung brennbarer Flüssigkei-
ten entsteht, entsteht diese Gefahr
bei Elektromotoren durch die Ver-
wendung von Hochspannung und
Lichtbögen. Außerdem ist der
Motor aus Gewichts- und Einfach-
heitsgründen luftgekühlt. Die Kühl-
körper und Lamellen sind für den
externen Luftstrom offen, der
durch die Propellerrotation und
den dynamischen Druck der Luft-
geschwindigkeit entsteht.
www.safran-group.com
Vertical Aerospace, ursprünglich
mit Rolls-Royce kooperierend,
schloss vor kurzem seine Testpha-
se 2 seiner pilotengeführten Tests
mit seinem Prototyp VX4 ab, die
die senkrechten Starts und Lan-
dungen beinhalteten. In der jetzige
Phase 3 geht es um den konven-
tionellen Reiseflug, der wie allen
anderen Tests vom Cotswold Air-
port aus erfolgen. Ziel es, die maxi-
male Reisegeschwindigkeit von
240 km/h zu erreichen und das ge-
koppelt mit einer Reichweite von
160 Kilometern. Wie bei vielen an-
deren eVTOLs setzt auch das briti-
sche Unternehmen bei der Transi-
tion der acht Rotoreinheiten auf die
Schwenktechnik. Sie gilt als
schwierigste Phase jedes VTOLs,
weil hohe Anforderungen an die
Regeltechnik gestellt werden. Für
die Zulassung ist hierfür die meiste
Zeit als Nachweis der Lufttüchtig-
keit aufzuwenden. American Airli-
nes, Bristow Group, GOL, Japan
Airlines und Virgin Atlantic gehören
zu den rund 1.500 Erstbestellern,
die ihre Order allerdings von einer
endgültigen Zulassung abhängig
machen. Immerhin macht die
Bestellsumme der möglichen Erst-
kunden rund 6 Milliarden Euro aus.
www.vertical-aerospace.com
Eine über 50 Jahre alte Cessna
Skymaster zählt eigentlich schon
zum Oldtimer und denn och wird
sie jetzt an der Universität für Luft-
und Raumahrttechnik der TU in
Delft in den Niederlanden für meh-
rere Forschungsprogramme einge-
setzt. Die 1972 gebaute Cessna
337F Super Skymaster war zuvor
im Besitz des Dutch Electric Avia-
tion Centre (DEAC), wo sie seit
2019 für die Erforschung des Hy-
brid-Elektroflugs zum Einsatz kam.
Am 23. Januar begrüßte die TU
Delft (Technische Universität Delft)
ihren neuen Flugteststand am
Flughafen Rotterdam-Den Haag.
Das Flugzeug wird ein fliegender
Teststand sein, um leisere Propel-
ler, innovative Avioniksysteme und
sogar Wasserstoffantriebssysteme
untersuchen. Das zweimotorige
Push-Pull-Flugzeug Cessna F337F
am Flughafen Rotterdam-Den
Haag ist neben einer Cessna Cita-
tion eins von drei Flugzeugen mit
dem parallel mit einer Pipistrel Ve-
lis Electro, Flugversuche elektri-
scher Art untersucht werden.
Schon einige Jahre zuvor konnte
die Cessna Skymaster vom Dutch
Electric Aviation Centre Teuge
(DEAC) für die Erforschung hybri-
der Elektroflüge eingesetzt wer-
den. www.tudelft.nl
Der britisch-amerikanische Ent-
wickler ZeroAvia gab bekannt,
dass es mit der amerikanischen
Zulassungsbehörde eine Vereinba-
rung über ein Grundlagenpapier
für sein 600-kW-Elektroantriebs-
system erzielt hat. Das Themenpa-
pier benennt die geltenden Luft-
tüchtigkeitsvorschriften spe-ziell für
das System von ZeroAvia und er-
möglicht dem Unternehmen, seine
Konstruktionsanforderungen zu
validieren. Die 600-kW-Antriebs-
einheit kombiniert die firmeneigene
Wechselrichter- und E-An-triebs-
technologie, um einen hoch-effizi-
enten Elektromotor mit enger
Fehlertoleranz und spezifischer
Leistung zu liefern. Das 600-kW-
System besteht aus vier bidirektio-
nalen Invertern mit ja 200 kW Dau-
erleistung, die Gleichstrom in
Wechselstrom umwandeln, um
den Motor von mit 2.200 U/min zu
versorgen. Anwendungen für die
600-kW-Antriebseinheit sind batte-
rie-, hybrid- und brennstoffzellen-
betriebene Starrflügelflugzeuge,
Drehflügler und unbemannte Luft-
fahrzeuge. Letztes Jahr eröffnete
ZeroAvia ein 12.635 Quadratmeter
großes Fertigungszentrum in Ever-
ett, WA/USA, um diese elektri-
schen Antriebssysteme herzustel-
len. www.zeroavia.com
Volocopter mit neuem Partner Richtung EASA-Zulassung
Volocopter meldete sich jüngst mit
neuem Foto und einer Mitteilung
über eine Kooperation mit einem
französischen Hubschrauberbetrei-
ber. Was neu ist ein Stabilizer am
Heck des Kopters, der wohl trotz
der Beteuerungen, wie stabil das
eVTOL fliegt, benötigt. Von dem
bereits vor Jahren angekündigten
Folgemodell ist nichts mehr zu hö-
ren. Die langfristige Vereinbarung
mit dem neuen Partner Jet Sys-
tems, sieht eine erste Lieferung
von zwei VoloCity, nach der zu er-
warteten EASA-Zulassung vor. Da-
rüber hinaus wird Volocopter sein
Know-how in Produkt, Wartung,
Pilotenausbildung und VoloIQ,
dem digitalen Rückgrat des Flot-
tenmanagements und -betriebs,
einbringen. Die Dienste sollen in
Paris beginnen, wo europäische
und französische Behörden über
ein etabliertes und genehmigtes
Netz von eVTOL-Flugrouten und
Infrastruktur verfügen. Von da an
wird sich die Partnerschaft auf wei-
tere französische Regionen erstre-
cken. „Mit 75% unserer EASA-
Audits steht Volocopter kurz davor
und ist bestrebt, die EASA-Zertifi-
zierung von VoloCity so schnell
wie möglich zu erreichen,“ so CEO
Andreas Fehring.
www.volocopter.com
Wer glaubt, Boeing interessiere
sich nicht für alternative Antriebslö-
sungen, der irrt. Seine Tochterge-
sellschaft, Wisk Aero arbeitet im
Gegensatz zu Airbus weiter an ei-
nem Lufttaxi. Derzeit testet Wisk
ein Modell seines e-VTOL in Boe-
ings V-STOL Windkanal in Philala-
delphia. Die Aerodynamiktests
werden Hunderte von Testläufen
umfassen, die als Grundlage für
den Bau des Originalmusters die-
nen. Das Programm wird auch ge-
plante Flugtests des Prototyps un-
terstützen. Solche Flüge sollen
noch in diesem Jahr starten „Diese
Windkanaldaten werden direkt in
die aerodynamische Datenbank für
unsere Flugzeugsimulationsmo-
delle eingespeist, die zur Unter-
stützung des Flugtest- und Zerti-
fizierungsprogramms in Original-
größe verwendet werden, ein-
schließlich der Flugtestplanung,
der Bewertung von Fehlerszena-
rien und der Flugsicherheit“, sagte
Mike Ceriello, Aerodynmiker bei
Wisk. Denn das Unternehmen
strebt mit seinem Lufttaxi „Gen 6“
vor Ende des Jahrzehnts autonom
überwachte Passagierflüge an.
Derzeit baut das Unternehmen sei-
nen ersten Prototyp in Original-
größe in Mountain View, Kalifor-
nien. www.wisk.aero
Das ehemals israelische Start-up
Eviation, vor Jahren nach USA
übergesiedet, gab bekannt, die
meisten seiner 65 Mitarbeiter ent-
lassen zu haben. Auch die deut-
sche DHL musste sich nun von der
Illusion verabschieden, schon bald
CO2-frei eilige Fracht praktisch
über Nacht mit Alice über kurze
Strecken zu transportieren. 12 Ma-
schinen waren vorbestellt. Dabei
geht es DHL mit 12 vorbestellten
Maschinen ebenso wie mit 600 an-
deren Absichtserklärungen, die das
Elektroflugzeug mit bis zu neun
Sitzen kaufen wollten. Immerhin
hätte das bis zu 5 Milliarden Dollar
ausgemacht. Alice hatte eine theo-
retische Distanz von 1.350 km bei
einer Geschwindigkeit von 444
km/h. Ein Vorläufer wurde 2019
noch auf der Airshow in Paris ge-
zeigt. 2020 brannte es bei einem
Bodentest aus. Das vollkommen
überarbeitete Muster machte nur
einen Testflug. Genau genommen
wurde die Entwicklung nur ausge-
setzt, krankt es doch wie bei vielen
anderen Elektroprojekten nach wie
an den Batterien. Batterieher-stel-
ler nehmen den Mund meist zu voll
und erwecken zu große Hoffnun-
gen. Ob und wie es mal wieder
weitergeht, bleibt offen.
www.eviation.com
Lift Aircraft ist ein Start-up, das in
Austin/Texas, ein einsitziges
eVTOL für 485.000 US-Dollar pro-
duziert. Es wurde ursprünglich
wurde von dem Ungarn Robert
Kovacs entworfen. Sein UL-Einsit-
zer, der mit 18 kleine Elektromoto-
ren ausgestattet ist, wiegt 196
Kilogramm. Man sitzt hinter einer
halboffenen Glaskuppel wie auf
einem Pferd und kann sich über
einen Touchscreen vollautomatisch
fliegen lassen oder mit Sidestick
selber fliegen. Das Antriebs- und
Steuerungssystem ist ähnlich wie
beim Volocopter. Lift Aircraft wurde
von dem Unternehmer und Luft-
fahrt-Enthusiasten Matt Classen
gegründet. Er startete jüngst eine
PR-Aktion in Abu Dhabi, wo er un-
ter behördlicher Aufsicht das
eVTOL HEXA vom Gelände des
Emirates Palace Mandarin Oriental
in Abu Dhabi startete, den nahen
Strand überflog und nach fünf Mi-
nuten Flug zurückkehrte. Angeb-
lich seien Anwesende sehr beein-
druckt gewesen. Man wolle sich
regional in Zukunft mehr des indivi-
duellen Luftverkehrs widmen, so
Saif Mohammed Al Suwaidi, der
General Civil Aviation Authority
(GCAA) der VAE. Per Mailanfrage
ist in Austin Probefliegen möglich.
www.liftaircraft.com
Joby befindet sich auf geradem Weg zur FAA-Zulassung 2026
Joby Aviation, eVTOL-Entwickler in
den USA ist auf gutem Weg in
Richtung Zulassung. So habe man
im Rahmen der Zusammenarbeit
mit der US Air Force ein zweites
Flugzeug an die Edward Air Base
ausgeliefert. Insgesamt befinden
sich jetzt fünf Testflugzeuge, ein-
schließlich eines mit Wasserstoff
betriebenen Maschine, deren
Brennstoffzellensystem von H2FLY
aus Stuttgart kommt. Noch im Lau-
fe des Jahres soll nach Dubai ein
weiteres eVTOL ausgeliefert wer-
den. Finanziell, so eine Joby-Mit-
teilung, sei das Unternehmen gut
aufgestellt, nicht zuletzt aber auch
durch 500 Millionen Dollar von Toy-
ota. "Die nächsten 12 Monate mar-
kieren einen kritischen Wende-
punkt, nicht nur für Joby, sondern
für unsere gesamte Branche, wäh-
rend wir auf die Beförderung unse-
rer ersten Passagiere blicken,“ so
ein offizielles Statement. Schließ-
lich habe man vier der fünf Zertifi-
zierungsstufen der FAA bereits er-
reicht. In die fünfte und letzte Stufe
ist man nun eingetreten, um diese
eVTOLs für den kommerziellen
Passagiereinsatz in den USA in-
nerhalb der nächsten 12 Monate
zu ermöglichen, so auch CEO
JoeBen Bevirt.
www.jobyaviation.com
Diamond Aircraft, mit Sitz in Wie-
ner Neustadt, Österreich, hat das
Start-up Volocopter übernommen.
Volocopters Standort in Bruchsal
bleibt erhalten. Diamond Aircraft,
Tochtergesellschaft der Wanfeng
Aircraft Division, der Wanfeng Auto
Holding Group Co., Ltd., ist ein ös-
terreichischer Flugzeughersteller,
der ein-und zweimotorige Kolben-
flugzeuge herstellt seit über vier
Jahrzehnten Erfahrung im interna-
tionalen Betrieb verfügt. Mit der In-
tegrierung von Volocopter erweitert
Diamond Aircraft sein Portfolio um
elektrische Senkrechtstarter
(eVTOL). Ziel ist, Kosten weiter zu
senken und sich mit hochqualifi-
zierten Mitarbeitenden auf Errei-
chen der Musterzulassung (TC),
die den kommerziellen Betrieb
ermöglicht, zu konzentrieren. TC
wird für 2025 angestrebt. Der Vo-
loCity, gemeinsam mit den Nach-
folgemodellen, soll sich langfristig
erfolgreich weiterentwickeln, wett-
bewerbsfähig bleiben und einen
richtungsweisenden Beitrag zur
nachhaltigen Luftfahrtindustrie
leisten. Zu Diamond Aircraft zählt
auch der Motorenhersteller Austro
Engines. Damit bleiben ein Teil der
Arbeitsplätze in Bruchsal erhalten.
www.volocopter.de
Französischer Senkrechtstarter mit Safran ENGENEUS-Motoren
Das französische Start-up Ascend-
ance hat sich für Engineus von
Safran als Antrieb für seinen hybri-
delektrisches VTOL Atea entschie-
den. In Muret, südlich von Toulou-
se, entwickelt Ascendance seinen
hybridelektrischen Senkrechtstar-
ter Atea. Atea integriert eine An--
triebsarchitektur bestehend aus
acht vertikalen Elektromotoren und
zwei horizontalen Elektromotoren.
Der derzeit hergestellte Flugde-
monstrator Atea wird mit zwei En-
gineus-Elektromotoren von Safran
Electrical & Power ausgestattet,
die kürzlich von der EASA zertifi-
ziert wurden. Die beiden Motoren
sorgen für horizontalen Antrieb. Sie
entwickeln jeweils eine Leistung
von mehr als 100 kW. Ascendance
hat eine Bodentestkampagne in
seinen Testeinrichtungen für Flug-
zeuge gestartet. Diese Kampagne
zielt darauf ab, die Integration neu-
er Technologien, einschließlich En-
gineus, in das hybride elektrische
Antriebssystem von Atea zu vali-
dieren. Das Entwicklungsteam
setzt auf der cloudbasierten 3DEX-
PERIENCE-Plattform von Dassault
Systèmes für computergestütztes
Design, computergestütztes Engi-
neering modellbasierte Systement-
wicklung ein. www.ascendance-
ft.com
Das britische Start-up SkyFly mit
Sitz in Banbury, südlich von Bir-
mingham, treibt die Flugtests
eVTOL „Axe“ voran. Nach Beginn
der bemannten Schwebetests geht
SkyFly mit dem ersten Direktflug
seines elektrischen Zweisitzer-Pro-
totyps in die zweite Testphase
über. Im November 2024 schloss
das Unternehmen die erste Phase
der Flugerprobung seines eVTOL
ab, die aus vertikalem Start, Lan-
dung und Schwebeflug bestand.
Ende Februar 2025 begann man
mit der zweiten Phase der Flug-
tests. Die als Starrflügel ausgebil-
deten Haupt- sowie der vorge-
lagerte Entenflügel erwiesen sich,
wie in vielen neuen Flugzeugkonfi-
gurationen, als goldrichtig. Die im
Schwebeflug vollaktiven vier Roto-
ren, erwiesen sich auch trotz ihrer
großen Durchmesser in der Reise-
flugkonfiguration, dank der leis-
tungsstarken Geiger E-Motoren als
brauchbare Lösung. Axe konnte
bei den ersten rein flächengestütz-
ten Flügen jeweils 160km/h und
über 760 Meter Höhe erreichen.
Dr. William Brooks, CTO, Chefde-
signer und Testpilot bewies dabei
seine über 40-jährige Erfahrung in
der Entwicklung, dem Bau und der
Erprobung von Flugzeugen.
www.skyflytech.com
Der Businessjets BYA-1 von Bey-
ond Aero aus Südfrankreich wurde
in Teilbereichen vollkommen über-
arbeitet. So hat sich das äußere
Erscheinungsbild komplett verän-
dert.Die als Ducted Fans am Heck
anliegende Elektromotoren erhal-
ten ihren Strom aus vier Brenn-
stoffzellen. Das Flugzeug wird sei-
ne Energie nun aus vier Wasser-
stofftanks mit je 700 bar beziehen.
Dem ersten auf der Paris Airshow
vorgestellten Konzeptes folgen nun
diese Flügel-Außentanks. Vier wei-
tere Drucktanks werden sich im
Rumpf befinden. Die Motoren wer-
den von einem FADEC verwaltet.
Die 700-bar-Kraftstofftanks sind zur
Verbesserung der Schlagfestigkeit
oberhalb der Flügelstruktur inte-
griert. Dadurch verlaufen die Hoch-
druckleitungen nicht mehr inner-
halb der Druckkabine. Der Rumpf
für bis zu sechs Passagiere wird
nicht nur länger sein, sondern auch
einen breiteren Rumpfquerschnitt
bekommen. Das Flugzeug wird
eine Reichweite von 1.500 Kilome-
ter (800 nm) bekommen. Erste Ver-
suche mit dem eigens entwickelten
Brennstoffzellensystem wurden be-
reits auf einem UL-Typ (G1 SPYL-
XL ULM) erprobt. www.beyond-
aero.com
Airbus hat H2-Konzept überarbeitet, nennt aber keine Termine
Airbus treibt sein ZEROe-Wasser-
stoffflugzeugprogramm weiter vor-
an und hat das Design eines kon-
zeptionellen Brennstoffzellenflug-
zeugs optimiert, das bis zu 100
Passagiere auf Strecken von bis
zu 1.000 Seemeilen befördern
kann. Airbus präsentiert Technolo-
gien, die seinen Schmalrumpfjet
der nächsten Generation ermögli-
chen könnten, darunter innovative
Triebwerks- und Flügeldesigns zur
Steigerung der Effizienz. Dabei
wirbt das Unternehmen für Open
Fan-Triebwerke. Bei der Eröffnung
des dritten Airbus Summit in Tou-
louse sagte der Vorstandsvorsit-
zende des Konzerns, Guillaume
Faury, er betrachte Wasserstoff
weiterhin als die „Energie der
Zukunft“. „Die Arbeit seit dem Start
des ZEROe-Projekts im Jahr 2020
hat jedoch gezeigt, dass Technolo-
gieentwicklung allein nicht aus-
reicht. Aber wir haben auch ge-
lernt, dass die Wettbewerbsfäh-
igkeit eines solchen Flugzeugs
nicht ausreichen würde, um mit
anderen Flugzeugen zu konkurrie-
ren. Wir würden Gefahr laufen,
eine Art Wasserstoff-Concorde zu
bauen, mit der wir zwar eine Lö-
sung hätten, die aber im großen
Maßstab nicht kommerziell um-
setzbar wäre. www.airbus.com
Das Schweizer Unternehmen H55
fliegt mit seinem Elektroflugzeug
B23 Energic demnächst quer
durch die USA und befördert damit
Passagiere, um die Zukunft der
Elektrofliegerei dort zu demonstrie-
ren. Bei dieser Tour wird die Bri-
stell B23 Energic, gefertigt in
Tschechien, das erste vollelektri-
sche Zweisitzer-Flugzeug, das
nach den Vorschriften von Part 23
zertifiziert wird, an wichtigen Luft-
fahrtzentren in den Vereinigten
Staaten im Mittelpunkt stehen. Von
April bis August 2025 führt H55 mit
einem der Prototypen reale Flug-
demos mit VIP-Gästen durch und
macht dabei Halt bei wichtigen
Events wie SUN’n FUN in Florida
und EAA AirVenture in Wisconsin.
Die B23 Energic richtet sich an
Flugschulen, Flugvereine, Militär-
akademien und Privatpiloten und
bietet mit der zertifizierten Elektro-
antriebs- und Batterietechnologie
von H55, hergestellt von Bristell,
erhebliche Vorteile gegenüber kon-
ventionellen Flugzeugen: geringe-
re Betriebskosten, Effizienz und
Geräuscharmut im Vergleich zu
vergleichbaren Flugzeugen mit
Verbrennungsmotor. H55 ist in den
USA und in Kanada auch an ande-
ren, größeren Projekten beteiligt.
www.h55.ch
ZeroAvia wurde von AFWERX,
einem Innovationszweig der US Air
Force, ausgewählt, um eine Studie
zu den Verteidigungsanwendun-
gen einer autonomen, wasserstoff-
betriebenen Cessna Caravan
durchzuführen. Der in Kalifornien
ansäs-sige Spezialist für autono-
men Flugbetrieb Reliable Robotics
wird gemeinsam mit ZeroAvia
Flugsysteme für das 3.600 Kilo-
gramm schwere Flugzeug entwi-
ckeln. Das Flugzeug wird das
weltweit erste ferngesteuerte H2
Flugzeug sein. Die Caravan ist das
erste Muster sein, das mit einem
600-kW-Wasserstoff ZA600 nach-
gerüstet wird. ZeroAvia treibt der-
zeit die Zertifizierung der ZA600
bei den zivilen Aufsichtsbehörden
voran, nachdem die FAA im ver-
gangenen Monat die Zulassungs-
grundlage erhalten hat. Das
ZA600 soll 2026 an Bord der
Caravan mit einer ergänzenden
Musterzulassung in Dienst gestellt
werden. Die dafür erforderliche 60
kg Wasserstoff würden für 250
Seemeilen reichen. Die Betankung
würde 20 Minuten dauern. Die
Energiedichte von Wasserstoff
ermöglicht eine potenzielle maxi-
male Reichweite von über 2.000
Seemeilen für ein autonomes
Flugzeug dieses Typs.
www.zeroavia.com